Roman von Alice Oseman
368 Seiten
erschienen im August 2015
Verlag: dtv
Preis: 16,95€
ISBN: 978-3-423-76119-2
Rezension von Natascha G
Das Einzige, was die 17-jährige Tori wirklich gerne macht ist bloggen und Filme schauen. Sie hat zwar Freunde und Familie, doch oft fehlt ihr einfach die Motivation, sich wie alle anderen mit ihrer Clique zu treffen und über belanglose Dinge zu reden. Doch der graue und ihr sinnlos erscheinende Schulalltag ändert sich schlagartig, als Michael Holden, ein neuer Mitschüler auftaucht. Mit seiner übertriebenen Lebensfreude und Motivation, stellt er eigentlich genau das dar, was Tori ablehnt. Dennoch übt Michael eine unbegreifbare Faszination auf sie aus.
Gleichzeitig stürzt die anonyme Gruppe „Solitaire“ die Schule, durch merkwürdige und verstörende Aktionen, in Unruhe. Tori gehen diese Ereignisse besonders nahe, da scheinbar alle etwas mit ihr zu tun haben. Ihr Interesse ist geweckt und so beginnt sie gemeinsam mit Michael, der sich selbst zu ihrem ständigen Begleiter erklärt hat, „Solitaire“ auf den Grund zu gehen.
.„Solitaire“ ist der Debut-Roman von der damals 17-jährigen Alice Oseman und quasi eine Darstellung ihrer eigenen Erfahrungen als Teenager. Ohne Kitsch erzählt sie unglaublich authentisch von Familie, von Freundschaften und deren Bedeutung, vom Erwachsenwerden und von der Suche nach dem was wirklich zählt. Eine sehr reale und anrührende Geschichte, die mit Tori einen Charakter zeichnet, mit dem sich wahrscheinlich jeder von uns in vielen Punkt identifizieren kann. Das Buch hat zwar nicht unbedingt eine große, spektakuläre Geschichte, wirkt dafür aber umso mehr durch die Atmosphäre, die einen ganz in ihren Bann zieht.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, da es ganz ohne künstliches Drama auskommt und trotzdem spannend ist. Man tritt beim Lesen richtig in Beziehung mit den Charakteren und kann so ganz in deren Welt eintauchen.
Ein schönes, entspannendes Buch, das auf sehr treffende Weise die Problematiken im Leben junger Menschen von heute widerspiegelt.