Roman von Estelle Laure
erschienen im März 2016
256 Seiten
Preis: 14,99€
Verlag: Fischer KJB
ISBN: 978-3-7373-5326-7
Rezension von Coralie T
Stell dir vor, du bist 17 Jahre alt und musst dich um deine kleine Schwester, einen Haushalt, das Einkommen, die Schule und irgendwie auch noch um dein eigenes Leben kümmern…
Vor diese Aufgabe wird die 17-jährige Lucille von jetzt auf gleich gestellt, da ihre Mutter beschlossen hat sich eine zweiwöchige Auszeit zu nehmen. Doch nach diesen zwei Wochen gibt es weder ein sehnlichst erhofftes Lebenszeichen von ihrer Mutter, noch weitere Schecks, mit denen sich die Geschwister über Wasser halten können. Also muss Lu nun die Aufgaben der Mutter übernehmen: arbeiten gehen, um die hereinflatternden Rechnungen zu bezahlen, sich um ihre kleine Schwester Wren kümmern, den Haushalt schmeißen und vor allem den Schein aufrecht erhalten, weil sonst bald das Jugendamt vor der Tür steht. Lu merkt schnell, dass sie diesen Berg an Aufgaben niemals allein bewältigen kann und ist froh, Digby und Eden an ihrer Seite zu haben, die oft auf Wren aufpassen, wenn sie arbeiten muss. Eden ist ihre beste Freundin und Digby Edens Zwillingsbruder. Lu ist schon lange heimlich in ihn verliebt, aber zu allem Übel hat er schon eine Freundin.
Estelle Laure hat mit diesem Buch einen sehr gelungenen Roman geschaffen. Sie gelingt, indem sie die Geschichte aus Lus Perspektive erzählt, diese besonders lebendig und glaubwürdig darzustellen. Man fühlt mit Lu mit, würde sie am liebsten selbst unterstützen und ist mit ihr maßlos von ihrer Mutter enttäuscht.
Lu wird mit ihren 17 Jahren als eine sehr realistische Hauptfigur dargestellt, sie beweist Stärke und Mut und lässt sich durch nichts unterkriegen. Mit dem offenen Schluss lässt die Autorin dem Leser viel Spielraum, um darüber nachzudenken, wie es mit Lu und Wren, aber natürlich auch zwischen Lu und Digby weitergeht. Außerdem hat mir persönlich das Cover super gefallen, die vielen Farben machen das Buch, wie ich finde, sehr ansprechend und lassen es im Bücherregal nicht untergehen.
Insgesamt lässt sich über „Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ sagen, dass es sich sehr schnell und flüssig lesen lässt, die Glaubwürdigkeit der Geschichte daran aber keinesfalls leidet. Die Autorin hat eine gute und stimmige Story geschaffen und darüber hinaus eine taffe Hauptperson, an der man sich wirklich ein Beispiel nehmen kann.