erschienen im Dezember 2015
400 Seiten
Preis: 14,99€
Verlag: Limes
ISBN: 978-3-8090-2657-0
Rezension von Daniela A
In „All die verdammt perfekten Tage“ geht es um zwei Jugendliche, die mit dem gleichen Gedanken auf einen Glockenturm steigen: Zu springen und dadurch alles hinter sich zu lassen. Finch, der in der Schule wegen seiner extravaganten Art gern als „Freak“ bezeichnet wird; und Violet, die nach dem Tod ihrer Schwester jeden Lebensmut verloren hat. Finch überredet Violet, nicht zu springen, und damit beginnt eine Reise, bei der sie alle Facetten des Leben kennen lernen: Kleine Augenblicke voller Glück, aber auch Verzweiflung. Doch während Violet das Leben langsam wieder für sich entdeckt, verliert Finch immer mehr den Boden unter den Füßen…
Jennifer Niven greift in ihrem Debütroman mehrere wichtige Themen auf: Depressionen, psychische Erkrankungen, Selbstmord. Das alles ist eingebettet in eine jugendliche Liebesgeschichte, die aber meiner Meinung nach zu viel Raum bekommt. Die Romanze wirkt gekünstelt und passiert viel zu plötzlich, außerdem werden die anderen Themen dabei ganz zur Seite gedrängt. Was zusätzlich auffällt, ist, dass die Figuren sich nur durch ihre Krankheit definieren; haben außer jener keine nennenswerten anderen Charaktereigenschaften und wirken dadurch flach und unsympathisch.
Insgesamt fand ich die Story sehr vorhersehbar und eine fast exakte Kopie von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Emotional hat es mich nicht berührt und ich finde, dass Depressionen und Co. viel zu harmlos dargestellt werden, es ist eine Jugendromanze mit einem kleinen Anteil psychologischer Probleme. Für mich leider eine Enttäuschung.