384 Seiten
erschienen im Februar 2016
Preis: 14,99 €
Verlag: Arena Verlag
ISBN: 978-3-401-60178-6
Rezension von Eva B
Maddie, 17 Jahre alt, ist gerade mit der Highschool fertig. Während sie mit ihren Freundinnen in einem Café sitzt und eine Liste mit all den Dingen erstellt, die sie in ihrer Collegezeit machen möchte, erreicht sie ein Anruf ihrer geliebten Großmutter Astrid, genannt Gram, die sie und den ganzen Rest der Großfamilie zu einem Treffen einberuft. Bei dieser Zusammenkunft eröffnet Gram ihrer Familie, dass sie unheilbar an Krebs erkrankt ist, aber gar nicht daran denkt, langsam dahinzusiechen. Sie bittet ihre Familie, sie auf eine Reise mit dem Kreuzfahrtschiff „Wishwell“ zu begleiten, das seinen Passagieren den Service bietet, in Würde und selbstbestimmt zu sterben. Zusammen mit ihren Eltern, ihrem Bruder, ihrer Cousine, Großtante und dem Geliebten ihrer Großmutter bricht Maddie zu dieser ungewöhnlichen Reise auf, an deren Ende der Tod und Abschied von ihrer Gram warten.
Auch wenn es in diesem Buch darum geht, selbst zu entscheiden, wann man aus dem Leben gehen möchte, ist das Buch alles andere als eine schwere, traurige Lektüre. Wir begleiten Maddie und ihre Familie zu verschiedenen Orten weltweit, die für ihre Großmutter eine Bedeutung haben und an denen sie noch etwas erledigen möchte. Auf dem Schiff gibt es noch einige weitere todkranke Menschen, die diese Reise ebenfalls mit ihren Familien unternehmen. Maddie, die eigentlich Angst vor Krankheit, Leiden und Tod hat, kommt auch mit diesen Passagieren in Kontakt, gewinnt dadurch an Reife und verliebt sich sogar. Gram selbst ist ein Unikat; sie liebt das Leben und weiß es zu genießen. Diese Einstellung will sie an ihre Familie, vor allem aber an ihre drei Enkel weitergeben.
Der Schreibstil des Buches war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig für mich, da ich den Stil zu ruppig fand. Auch hatte ich große Mühe, die vielen Menschen, die an Bord der „Wishwell“ aufeinandertrafen, auseinander zu halten.
Mein Fazit: Das Thema des Buches ist wirklich interessant und für ein Jugendbuch eher ungewöhnlich. Ich empfehle es gerne für Jungs und Mädchen ab 14. Der Autorin gelingt es, ein ernstes Thema in eine unterhaltsame Geschichte zu verpacken. Es gibt viele Szenen, die amüsant sind und einem zum Lachen bringen. Maddie und ihre Cousine werden zeitweilig als eher oberflächlich und vielleicht auch zu sehr an Jungs und Sex interessiert dargestellt, aber es finden sich dann auch wieder andere Episoden, die die beiden in einem anderen Licht zeigen. Immer wieder gibt es für den Leser einen Augenblick, in dem er sich von einem Passagier verabschieden muss. Dies geschieht jedoch auf so sanfte Weise, dass auch jugendliche Leser damit gut zurechtkommen werden. Die Autorin zeigt dem Leser, dass Leben und Sterben fließend sind, dass sie ineinander übergehen, auch dass man im Leben tot sein kann und vor dem Sterben keine Angst haben muss, wenn man sich auf das Leben eingelassen hat. Das hat mir gut gefallen!