256 Seiten
erschienen im Januar 2014
Preis: 14,95€
Verlag: Oetinger
ISBN: 978-3-7891-4746-3
Rezension von Jasmin J
Miriam ist ein ganz gewöhnlicher Teenager. Geht mal mehr oder mal weniger gern zur Schule, ist zum ersten Mal richtig verliebt und tratscht gern mit ihren Freundinnen. Als ein scheinbar normaler Schultag ihr Leben für immer verändert. Ein Schuss ist kurz nach der ersten Pause zu hören und die Welt bleibt stehen. Panik bricht aus. Im letzten Augenblick schafft es Miriam sich zusammen mit ihrer Freundin auf die Jungentoilette zu retten. Ein Albtraum scheint Realität. Was zuvor nur aus Nachrichten und Fernsehen bekannt war, ist plötzlich unvorstellbar nah.. Ein Amoklauf an der eigenen Schule. Miriam scheint in Sicherheit als wieder Ruhe einkehrt, doch als sie wieder auf den Schulkorridor tritt, sieht sie das Ausmaß der Wahnsinnstat. Dieser Anblick reißt ihr den Boden unter den Füßen weg. Ihre große Liebe Tobi liegt blutüberströmt vor ihr auf dem Flur…
Für Miriam beginnt danach erst der eigentliche Kampf. Trotz der Tatsache, dass sie überlebt hat geht für sie eine Welt unter. Den Tod ihrer Freundes verkraftet sie nur schwer. Alltag scheint nicht nur für sie, sondern auch für ihre Mitschüler unvorstellbar. Zu tief sitzt der Schock, dass ihr eigener Mitschüler zum kaltblütigen Mörder wurde und Freunde aus ihrer Mitte riss.
Ein unglaublich fesselnder und zugleich verstörender Roman über ein Tabuthema. Die Autorin beschreibt mit einer unglaublichen Authentizität, wie es ist solch ein Horrorszenario mitzuerleben und was vielleicht noch schwieriger ist, danach weiterzuleben. Wie unterschiedlich die Jugendlichen mit dem erlebten umgehen, aber auch wie Mobbing einen Jungen zum äußersten treiben kann werden in diesem Werk sehr mitfühlend erzählt. Der Amoklauf an sich, aber auch der Aufarbeitungsprozess danach werden durch die Protagonistin Miriam nachvollziehbar erzählt. Dennoch ist ,,Es wird keine Helden geben“ ein Buch, an das nicht leichtfertig rangegangen werden sollte, da es sehr mitreißend und schwer zu verarbeiten ist. Respekt an die Autorin Anna Seidl, sich mit erst 17 Jahren so emotional mit diesem Thema auseinanderzusetzen.