The Perfect

Roman von Patricia Schröder

416 Seiten
erschienen im Februar 2016
Preis: 17,95€
Verlag: Coppenrath
ISBN: 978–3-649–66783-4

 

 

Rezension von Daniela A

Als Jazz und Leena die Anzeige des Modemoguls Adam C. Oulay lesen, der eine persönliche Assistentin sucht, sind die beiden Freundinnen sofort Feuer und Flamme. Für Leena ist ihr größter Berufswunsch, Modedesignerin zu werden, plötzlich zum Greifen nah, und Jazz will alles daran setzen, sie dabei zu unterstützen.
Von der Außenwelt abgeschnitten, tauchen sie ab in eine faszinierende Welt aus Scheinwerferlicht und Glamour, in der es nur um eines geht: die Beste zu sein.

Doch der Konkurrenzkampf ist hart und der Betreiber des Castings skrupellos. Ohne es zu wissen, schweben die Mädchen schon bald in tödlicher Gefahr …

Die beiden Hauptfiguren Jazz und Leena sind wie Feuer und Wasser: Träumerin Leena wünscht sich nichts mehr, als in der Modebranche Karriere zu machen, während Realistin Jazz von Anfang an skeptisch gegenüber diesen Plänen ist. Sie nimmt nur an dem Casting teil, um Leena zu unterstützen, muss aber bald feststellen, dass das einfacher gedacht war, als es in Wirklichkeit ist.

Das Casting an sich ist so, wie man es sich von vorstellt: Seltsame Regeln, kein Kontakt zur Außenwelt, großer Konkurrenzdruck unter den Kandidatinnen. Allerdings sind es so viele Mädchen, das man zu keiner wirklich ein Gefühl oder eine Meinung aufbaut, sondern sie alle als ehrgeizige Modepüppchen in eine Schale wirft. Es werden zwar schnell klare Rollen erstellt, aber keine der Figuren hat es ernsthaft in mein Gedächtnis geschafft. Leena ist hierbei genauso farblos wie alle anderen, nur Jazz ist durch ihre Ehrlichkeit und ihrem starken Willen eine willkommene Abwechslung.

Überhaupt fehlt es dem Buch zum größten Teil an Spannung: Stoffe, Farben, Designs und Zickenkrieg werden beschrieben, doch nichts davon macht die Story richtig interessant, höchstens Modeexperten könnten darauf etwas ziehen. Stattdessen entsteht eine höchst seltsame Liebesgeschichte, die zwar intensiv, aber sehr plötzlich ist. Dem Drumherum des Castings wird sehr viel (meiner Meinung nach zu viel) Raum gegeben, wie sind die Räume, was sind das für komische Regeln, wann wird Jazz wieder mit Leena sprechen können etc. Die richtigen Aufgaben im Auswahlverfahren selber geraten in den Hintergrund und war sehr blass und knapp beschrieben.

Spannend wird es ungefähr auf den letzten ca. 150 Seiten, wenn man merkt, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht und man sich fragt: Was wird hier gespielt? Doch auch hier kam die Auflösung ein wenig zu schnell und leider etwas unoriginell.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen, Jazz ist eine tolle Hauptfigur mit Ecken und Kanten, zum Ende hin wird noch ein kleiner Thriller daraus. Allerdings hätte man alles auch auf nicht mal 300 Seiten schreiben können, dann hätte es sich nicht so langatmig gelesen.

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