445 Seiten
erschienen im März 2014
Preis 8,99 €
Verlag: Carlsen
ISBN: 978-3-551-31200-6
Rezension von Anna S
Samantha Kingston hat alles was sie sich wünschen kann. Sie ist an ihrer Schule sehr beliebt, hat sehr drei treue Freundinnen und einen nahezu perfekten Freund. Samanthas Leben besteht aus kuriosen Zwischenfällen, vielen Streichen und abenteuerlichen Partys. Und noch nie hatte sie in ihrem ganzen Leben einen Gedanken an ihren Tod verschwendet. Doch am 12. Februar änderte sich für Sam alles. Denn an diesem Tag endete plötzlich und unerwartet ihr Leben.
Von einer Minute auf die Andere sieht sich Sam mit der harten Realität konfrontiert. Doch etwas ist anders. Samantha erlebt nicht den viel diskutierten Moment, an der ihr ganzes Leben noch einmal an ihr vorbei zieht. Denn Samantha kommt zu dem Schluss, dass es nicht besonders schön wäre seinen letzten Augenblick im Leben mit all den schlechten Erinnerungen im Leben wie z. B. langweilige Familienurlaube oder sinnlose Mathestunden zu vergeuden. Samantha beschließt, sich nur an ihre Sternstunden in ihrem Leben zu erinnern. Doch bald stellt sich für Sam die Frage: waren alle ihre Sternstunden und schönen Erlebnisse wirklich so wundervoll oder haben die schlechten Dinge die sie erlebt hatte nicht auch einen Platz in ihrem Leben?
Lauren Oliver setzt sich in diesem Buch mit dem Thema Tod, Trauer und Verlust intensiv auseinander. Mit einer beindruckenden und schönen Sprache führt sie den Leser vorsichtig an diese sensible Thematik heran. Und obwohl der Hauptcharakter Samantha Kingston in der Geschichte manchmal fast komplett in den Hintergrund rückt und nur noch als Erzähler agiert, hält die Autorin eine emotionale Bindung mit dem Leser aufrecht.Dadurch entsteht eine Sogwirkung die mich als Leser bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat.
In Rückblicken erzählt Sam von ihrem Leben und kreiert eine Atmosphäre von Freud wie auch Leid, welche einen zu tiefst berührt. Und der Leser beginnt automatisch über seine eigene Sterblichkeit und sein eigenes Leben nach zu grübeln. Denn eines ist sicher: keiner von uns weiß wann es an der Zeit ist für ihn zu sterben. Lauren Oliver schafft es aber, nicht eine hoffnungslos sentimentale Geschichte zu schreiben, sondern verbindet gekonnt die Leichtigkeit des Lebens mit dem Unvermeidlichen, dem Tod. Somit bekommt sogar der Tod etwas Hoffnungsvolles und weniger Beängstigendes.
Ich empfehle dieses Buch jedem Jugendliche ab 14 Jahren, der sich mit dem Thema Tod und Verlust einmal intensiver auseinander setzen möchte. Dieser Roman ist auch für jeden geeignet, der erst kürzlich selbst einen Freund oder Verwandten verloren hat.